Wer vor drei Wochen prophezeit hätte, dass Christian Heidel, Martin Schmidt und Bo Svensson heute bei Mainz 05 in der Verantwortung stehen, wäre belächelt worden. Doch mit dem Jahreswechsel hat sich beim Fußball-Bundesligisten ein nahezu kompletter Wechsel in der Macher-Etage vollzogen. Welch ein Unterschied zum Chaos bei Schalke 04: Im Gegensatz zum Revierklub hat der Abstiegskonkurrent aus Rheinhessen den Reset-Knopf gefunden - nach bleierner Beierlorzer-Zeit, den Folgen aus dieser, alles installiert und protegiert von Ex-Sportvorstand Rouven Schröder. Fatale Fehler. Vergangenheit. Mainz 05 setzt nicht wie viele Vereine in der Liga-Geschichte auf einen "Feuerwehrmann", der allzu oft schnell verglüht. Mit bekanntem Personal geht es in die Zukunft. Die Stärke im eigenen Haus: Der Bruchweg-Klub bildet nicht nur seit Jahren erfolgreich Spieler aus - nach Klopp, Tuchel, Schmidt, Schwarz und Rose zieht jetzt mit Svensson erneut ein Trainer aus der 05-Schule in den Spitzenfußball ein. Mit Vertrag über dreieinhalb Jahre. Nachhaltig statt kurzsichtig. Klar: Dass damit die Wende in der bislang verkorksten Saison zu schaffen ist, müssen die Neuen erst beweisen. Aber Rückkehrer Christian Heidel setzt wieder auf die 05-Stärken und -Werte. Ruhe, Konstanz, Wir-Gefühl. Auf das, was den Klub in der Bundesliga etabliert hat.